Haus Troistorff | Monschauer Pranger: Dieses Werk
17059
page-template,page-template-full_width,page-template-full_width-php,page,page-id-17059,ajax_fade,page_not_loaded,,side_menu_slide_from_right,qode-child-theme-ver-1.0.0,qode-theme-ver-14.2,qode-theme-bridge,wpb-js-composer js-comp-ver-5.4.5,vc_responsive
 

Monschauer Pranger: Dieses Werk

Großbritannien Frankreich Niederlande

Dieses Werk

Die Skulptur

 

Durch Titel und Bauweise verweist die Skulptur auf einen mittelalterlichen Pranger. Es gab in Monschau tatsächlich einen Pranger, aber nicht genau an diesem Ort.

 

Ein Stuhl mit gemütlichen Armstützen, Rückenlehne und freiem WLAN lädt zum Verweilen ein. Der Besucher kann mit Hilfe eines kleinen Spiegels die Umgebung beobachten und sich am Spiel der Verzerrungen erfreuen. Zunächst unbemerkt wird der Sitzende selber vergrößert und verzerrt dargestellt. So wird eine Parallele von mittelalterlichen Methoden der Volksjustiz zu den heutigen Praktiken im Internet gezogen, die aufzeigt, dass das Thema Pranger einen erschreckend aktuellen Bezug hat.

 

Stephanie Binding

 

Ich denke, es geht dem Besucher ähnlich wie dem User des Internets: Wir alle merken nicht schnell genug, dass man sich an einem öffentlichen Ort befindet, der viele Annehmlichkeiten, Informationen und Möglichkeiten bietet, aber auch Gefahren und Ansätze zur Manipulation birgt. Mit der Einbeziehung von lokalen und historischen Materialien (wie den Bausteinen) möchte ich an die Wurzeln eines Prangers erinnern. Der Glas-Stahl-Kubus und das WLAN- Zeichen zeigen den erschreckend aktuellen Kontext der Ideen eines Schandpfahls.

 

Der Spiegel wird zum Gleichnis, zum Spiegel der Gesellschaft. Die Skulptur möchte zu einem sensiblen Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken, dem Zerrspiegel unserer Gesellschaft aufrufen.

Inhalt, Konzept und Zeichnungen: Stephanie Binding

Handwerkliche Umsetzung: Steinmetz Goffart GmbH, Metallgestaltung Designwerkstatt Harald Schneider und Susanne Schützinger, Bauhof der Stadt Monschau, Schlosserei Hermanns, Jürgen Mertens Elektroinstallationen

Fotografie: Stephanie Binding

Text: Dorothee Binding und Stephanie Binding